Heiraten trotz Corona? Viele Brautpaare stehen aktuell wieder vor dieser Frage. In unserem Interview erzählt ein Brautpaar euch über seine Erfahrungen.

Wir haben zwei unserer Brautpaare aus 2020 befragt, wie sich heiraten trotz Corona anfühlt. Als Erstes teilen Rebecca und Lukas ihre Erfahrungen mit euch und erzählen hier, wie es sich anfühlt, unter geänderten Bedingungen zu heiraten.

Rebecca und Lukas haben im Juni 2020 in Stein an der Ostsee geheiratet und wir haben euch die beiden schon in einem Beitrag über ihre Hochzeit vorgestellt (wenn ihr noch mal nachlesen möchtet, klickt hier). Die Beiden haben ihre Hochzeit nicht verschoben, sondern ihren großen Tag den Bedingungen entsprechend umgeplant. Warum sie sich für diese Lösung entschieden haben und wie es sich für sie anfühlte, könnt ihr im folgenden Interview lesen.

Hier lest ihr die sehr persönlichen Erfahrungen, wie es sich für unser Brautpaar angefühlt hat, während der Corona Pandemie unter geänderten Bedingungen zu heiraten.

Viel Spaß beim Lesen! ♥

INTERVIEW NO. 1 – REBECCA & LUKAS – 13. JUNI 2020 – URSPRÜNGLICHE GÄSTEANZAHL 25

• Wann und mit wie vielen Gästen sollte eure Hochzeit ursprünglich stattfinden?

R & L: Unsere Hochzeit sollte am Samstag, den 13.06.2020, mit 25 Gästen stattfinden.

• Wann habt ihr mit der Planung eurer Hochzeit begonnen bzw. wieviel Zeit hattet ihr bereits in die Planung der Hochzeit gesteckt?

R & L: Nach dem Heiratsantrag am 11.08.2018 an der Ostsee in Stein haben wir direkt mit dem Bürgermeister gesprochen sowie das anliegende Strandcafé (Tatort Hawaii) kontaktiert. Den konkreten Hochzeitstermin haben wir im März 2019 abklären können. Die weitere Organisation (Unterkünfte, Dekoration, Cathrin usw.) haben wir im Laufe eines Jahres erledigt.

• Warum habt ihr euch entschieden, die Hochzeit nicht zu verschieben?

R & L: Tatsächlich stand bei uns schnell fest, dass eine Verschiebung oder Absage nicht in Frage kommt. Die Vorstellung, nicht zu heiraten oder zu verschieben, löste bei uns ein Gefühl von totaler Ungewissheit aus und es gab den traurigen Gedanken, dass unsere Hochzeit nie stattfinden würde. Dieser Zustand war für uns noch unerträglicher, als die Hochzeit umzuplanen. Gerade in dieser unsicheren Zeit wollten wir nicht länger darauf warten, unser gemeinsames Leben zu beginnen.

• Wie hat sich die Absage / Verschiebung / Umplanung für euch angefühlt? Auf wen oder was musstet ihr verzichten?

R & L: Die Wochen bis zur endgültigen Entscheidung waren ein Auf und Ab der Gefühle und die Vorfreude hat definitiv auf sich warten lassen. In dieser Zeit haben wir verschiedene Szenarien durchgespielt und viele Gespräche geführt, um für uns die wirklich richtige Entscheidung zu treffen.

Zu Beginn unserer Planungen hatten wir uns vorgestellt, dass eine Hochzeit zu zweit sehr romantisch sein kann. So war uns dann unter den zum dem Zeitpunkt gegebenen Umständen schnell klar, dass wir uns für eine Hochzeit zu zweit entscheiden. Wir konnten und wollten nicht verantworten, unsere Gäste einem unsichtbaren Risiko auszusetzen.

Rückblickend betrachtet war es in unserem Entscheidungsprozess keine Herausforderung für uns als Paar, die Entscheidung zu treffen, sondern eher die Schuldgefühle im Hinblick auf die Familie und Freunde sowie den Erwartungsdruck unserer Familien außen vor zu lassen und uns darauf zu besinnen, was wir wollen und was wir uns für unsere Hochzeit wünschen. Unsere TrauzeugInnen waren uns während dieser Zeit eine wirklich unglaublich große Unterstützung und haben unsere Entscheidung mitgetragen und uns darin bestärkt.

Verzichtet haben wir unsere TrauzeugInnen, unsere besten FreundInnen und einen gemütlichen Abend mit unseren Liebsten. Gewonnen haben wir ein digitales Frühstück mit unseren TrauzeugInnen, zwei wunderschöne Videos und viele geniale Fotos und Glückwünsche all unserer Gäste.

• Wie war eure Hochzeit dann für euch? Wie hat es sich für euch angefühlt, unter den geänderten Bedingungen zu heiraten, wie haben eure Gäste es aufgefasst?

R & L: Die meisten unserer Gäste haben es gut aufgefasst und uns in unserer Entscheidung bestärkt. Unsere Familien waren da eher geteilter Meinung und haben sich schlussendlich auch in unsere Hochzeit zu Zweit gemogelt. Ja – das war ärgerlich – aber am Tag selbst war davon nichts zu spüren. Unsere Freude, zu heiraten, hat einfach alles andere ausgeblendet!

Unsere Hochzeit war einfach wunderschön!

Wir konnten viele persönliche und intime Momente erleben, die mit Hochzeitsgesellschaft nie möglich gewesen wären … Der erste Blick auf den Menschen, den man liebt … ein Beruhigungsschnaps vor der Trauung … ein abendliches Bad in der kalten Ostsee.

Auch wenn Dinge nicht genauso gelaufen sind, wie wir sie geplant hatten, sind es gerade diese Momente, die uns lächeln lassen und unseren Hochzeitstag zu einem Besonderen gemacht haben.

• Was ist euer Fazit und was würdet ihr gern Brautpaaren mit auf den Weg geben, die dieses Jahr heiraten möchten?

R & L: Wir sind jeden Tag dankbar, dass wir den Mut hatten, uns für UNS und unsere Hochzeit zu entscheiden.

Wir denken, es ist ganz wichtig sich darauf zu besinnen, was wirklich zählt und was man sich als Paar wünscht.
Stellt euch die Frage: Wenn alle einverstanden wären, was würdet ihr dann tun?

In all dem Hochzeitstrubel, dem Planungsstress und den unterschiedlichsten Meinungen von Freunden und Familie vergisst man schnell, warum es wirklich geht.

Es geht um die Liebe zwischen zwei Menschen und um ein Versprechen!

Es geht um die Liebe zwischen zwei Menschen, um ein Versprechen!Und da ist es so ziemlich egal, ob der Kuchen zur Deko passt, eine Sängerin zum Einlauf singt oder die Sonnen den ganzen Tag scheint. Der Tag wird perfekt in all seinen vermeintlich umperfekten Momenten, weil es DER Tag ist, an dem euer gemeinsames Leben beginnt!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Rebecca und Lukas für diesen tollen und so persönlichen Einblick in ihre Erfahrungen! Für uns, die wir sie ein kleines Stück an ihrem Tag begleiten durften, fühlt es sich großartig an, dass die Hochzeit für die Beiden trotz allem – oder gerade deswegen – perfekt war.

Ihr habt Fragen zum Thema Hochzeitsfotografie? Dann meldet euch bei uns. Wir freuen uns über jede Nachricht!

Ein weiteres Interview mit einem Brautpaar zu diesem Thema könnt ihr übrigens hier lesen.

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