Die vergessenen Details: Diese Fragen solltet ihr bei der Hochzeitsplanung unbedingt bedenken

Ihr habt die Checkliste für eure Hochzeit sorgfältig durchgearbeitet, die Gästeliste steht, und die Deko ist perfekt organisiert? Hervorragend! Dennoch kommt es immer wieder vor, dass einige wichtige Fragen in der Hochzeitsplanung erst in letzter Minute auftauchen oder sogar ganz übersehen werden. Um euch vor unnötigem Stress zu bewahren, haben wir eine Übersicht zusammengestellt, die euch hilft, diese oft vergessenen Details rechtzeitig im Blick zu haben.

Wer zieht auf welcher Seite ein?

Handelt es sich um eine kirchliche Trauung, findet vorher meistens eine Generalprobe statt. Wenn nicht, solltet ihr den Ablauf genau absprechen.
Traditionell gilt: wird die Braut vom Vater (oder Mutter, Opa, Bruder …) zum Altar gebracht, so geht die Braut links, der Vater rechts. Während der Trauung sitzt sie an der linken Seite ihres Bräutigams.
Zieht das Brautpaar gemeinsam ein, geht bei einer evangelischen Hochzeit die Braut rechts und der Bräutigam links, sowohl beim Einzug als auch beim Auszug.

Bei freien Trauungen gibt es – wie der Name schon sagt – keine starren Regeln. Manche Bräute ziehen allein ein, andere werden von Vater, Mutter oder einer anderen nahestehenden Personen begleitet – auf der Seite, wo es sich am besten anfühlt. Es ist auch durchaus üblich, dass die Brautleute gemeinsam einziehen. Ganz egal, für welche Version des Einzug ihr euch entscheidet, probt es am besten vorher – am besten auch mit der Musik, die euren Einzug begleiten soll.

Wer wird zuerst nach dem Ja-Wort gefragt?

Wenn nichts anderes abgesprochen ist, wird häufig der Mann zuerst gefragt. Aber auch bei einer kirchlichen Trauung habt ihr durchaus einen Einfluss auf den Ablauf und könnt eure Wünsche im Traugespräch ansprechen.

Das Standesamt ist ebenfalls flexibel, wenn ihr hinsichtlich der Reihenfolge besondere Wünsche habt. Bei freien Trauungen könnt ihr den Ablauf ohnehin komplett frei gestalten. Wichtig ist nur, dass es vorher festgelegt wurde, wenn euch das  wichtig ist.

• Wer steckt wem zuerst den Ring an und an welche Hand?

Bei einer traditionellen (kirchlichen) Trauung wird der Ring nach Aufforderung durch den oder die Geistliche*n zuerst der Braut angesteckt, anschließend steckt die Braut dem Bräutigam den Ring an. Vor der Trauung werden die Ringe (meist durch die Trauzeug*innen) an den oder die Küster*in/Messner*in übergeben und liegen zur Segnung und Weitergabe an das Brautpaar am Altar bereit.  Bei gleichgeschlechtlichen Paaren entscheidet das Paar gemeinsam, wer wem zuerst den Ring ansteckt.

Beim Standesamt ist der richtige Zeitpunkt für den Ringtausch nach der Frage, ob ihr miteinander die Ehe eingehen wollt. Wenn ihr zusätzlich kirchlich heiratet und es euch merkwürdig vorkommt, die Ringe zweimal zu tauschen, lasst ihr den Ringtausch dort einfach weg.
Bei der freien Trauung entscheidet ihr, wie ihr euch das Ritual wünscht, und ob ihr überhaupt Ringe tauschen möchtet. 

Sehr hilfreich ist es, wenn ihr die Zeremonie einmal in Gedanken durchgeht. Übt auch den Ringtausch vor eurer Trauung.

Sind Location und Dienstleister*innen auf dem letzten Stand eurer Hochzeitsplanung?

Ein sehr wichtiger Punkt eurer Hochzeitsplanung, der euch nicht erst an eurem großen Tag einfallen sollte! Oft gibt es noch Änderungen auf der Gästeliste – weniger oder mehr Gäste – oder zusätzliche Informationen. Vielleicht sind Vegetarier*innen oder Veganer*innen zu Gast, oder es gibt womöglich jemanden mit einer Unverträglichkeit, die leider auch gefährlich werden könnte. Am besten, ihr bittet von vornherein in euren Hochzeitseinladungen um entsprechende Infos bei Unverträglichkeiten.
Weiß die Location/das Catering über eure Änderungen Bescheid? Gibt es evtl. sonstige Dinge zu berücksichtigen? Werden Hochstühle für Kinder benötig? Gibt es jemanden im Rollstuhl?
Je weniger im letzten Moment noch spontan improvisiert werden muss, desto weniger Unruhe gibt es.

Unser Detail-Check up mit den Brautpaaren

Unser letzter Detail-Check up mit allen Brautpaaren findet in der Regel 5 bis 7 Tage vor der Trauung statt. In diesem letzten Telefonat gehen wir gemeinsam noch einmal den gesamten Ablaufplan – soweit er uns betrifft – durch, kontrollieren, ob uns die richtigen Adressen der Locations vorliegen, fragen nach Änderungen. Und wir schauen auch noch einmal gemeinsam auf die Wettervorhersage, um den “Plan B” für schlechtes Wetter zu aktualisieren.

Was machen wir, wenn ein*e Dienstleister*in ausfällt?

Der Alptraum aller Brautpaare: DJ, Band oder Trauredner*in fallen wegen Krankheit aus. Was nun? Ganz ausschließen kann man es nicht – deshalb sprecht schon rechtzeitig mit allen Dienstleister*innen über einen Notfallplan.  In der Regel haben alle professionellen Dienstleister ein großes Netzwerk, auf das sie in solchen Fällen zurückgreifen können.

Unser Netzwerk für den Notfall

Auch wir verfügen natürlich über ein solches Netzwerk. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide gleichzeitig ausfallen ist jedoch relativ gering. Sollte es passieren, dass nur eine von uns eure Hochzeit fotografieren kann und die Durchführung allein nicht möglich ist, suchen wir uns Unterstützung durch eine*n befreundet*n Fotograf*in.

Wann wird der Brautstrauß geworfen?

Traditionell wird der Brautstrauß zum Ende der Hochzeitsfeier geworfen, eine beliebte Zeit dafür ist Mitternacht.  Alle weiblichen (unverheirateten) Gäste versammeln sich gegenüber der Braut, die ihren Strauß über die Schulter wirft. Wer den Brautstrauß fängt, ist die nächste strahlende Braut! Natürlich ist auch bei diesem Brauch nichts in Stein gemeißelt 😉

Bedenkt bei eurer Hochzeitsplanung, dass ihr möglicherweise mehr als einen Brautstrauß braucht, z. B. wenn eure standesamtliche und eure kirchliche Trauung nicht am selben Tag stattfinden. Vielleicht wollt ihr beim Standesamt nicht ganz ohne Brautstrauß dastehen?

Auch gibt es natürlich kein Muss, den wunderschönen Brautstrauß überhaupt zu werfen. Genauso gut kann man diesen Brauch weglassen oder den “richtigen” Strauß durch einen weiteren ersetzen, der dann geworfen wird.

Wann und was essen eigentlich die Dienstleister*innen?

Falls ihr einen Wedding Planner engagiert habt, wird er oder sie sich um diese Frage kümmern.
Wenn nicht, solltet ihr die Wünsche der Dienstleister*innen mit ihnen besprechen und an die Location weitergeben. Musiker*innen, besonders Sänger*innen möchten z.B. vor ihrem Auftritt oft nichts essen und holen das lieber später nach. Schön ist es, wenn die Dienstleister*innen einen Extra-Tisch bekommen, an den sie sich während ihrer Pausen zurückziehen können.

Auch wir freuen uns natürlich, wenn ihr uns bei langer Begleitung zum Essen mit einplant.

Wer bezahlt die Trinkgelder, und wie viel?

Der Abend hätte nicht besser laufen können,  und ihr wollt euch mit einem Trinkgeld bei euren Dienstleister*innen bedanken. Und weil ihr immer mit Karte zahlt, ist euch gar nicht in den Sinn gekommen, Bargeld abzuholen? Oder einer hat vom anderen gedacht, das wäre erledigt? Eine peinliche Situation! Damit euch das nicht passiert, rechnet vorher in etwa aus, was euch an Trinkgeldern erwartet und haltet das Geld passend in vorbereiteten Umschlägen bereit, eventuell zusammen mit der Gage, die oft in bar gezahlt werden muss. 

Wer kümmert sich um die Geschenke?

Wunderbar, wenn es einen Geschenktisch gibt. Werden die Geschenke persönlich übergeben, bittet jemanden – z. B. eure Trauzeugen – bei euch zu bleiben. So könnt ihr die Geschenke nach dem Überreichen durch die Gäste an die Trauzeugen weitergeben und müsst nicht selber zwischen Gästen und Geschenketisch hin- und herlaufen.
Aber es wird auch immer mehr Geld zur Hochzeit geschenkt, und leider kann man es nicht überall einfach offen herumliegen lassen. Bittet eine Person eures Vertrauens, wertvolle Geschenke “in Sicherheit” zu bringen. Das Auto vor der Tür ist nicht immer die beste Idee. Vielleicht gibt es in eurer Location einen Safe? 

Falls der ganze Tisch voller Geschenke ist, die ihr kaum ins Auto bekommt, organisiert vorher – z. B. durch eure*n Hochzeitsplaner*in oder Trauzeug*innen , dass sie schon mal zum Auto gebracht oder in einem abschließbaren Raum der Location gelagert werden, wo ihr sie dann abholen könnt. Nach der Feier werdet ihr vermutlich keine Energie mehr dafür haben.

Trotz sorgfältiger Hochzeitsplanung: Was, wenn es eine Panne gibt?

Auch bei der perfekt geplanten Hochzeit kann mal etwas schiefgehen. Alles kann man nicht vorhersehen, aber für “gängige” Pannen (die nicht unbedingt passieren müssen!) kann man vorbeugen. Die Rettung in dem Fall ist ein “Notfallkoffer”,  in den alles hineinkommt, was ihr bei kleinen Missgeschicken braucht:


Der ultimative Notfallkoffer

Kosmetiktäschchen zum Auffrischen von Make-up
Abschminkpads
Bei Kontaktlinsen: Behälter mit Ersatzlinse(n) und Lösung
Deo
Einmalwaschlappen
Parfüm
Nagelschere/Nagelfeile
Bei Kunstnägeln: Ersatznägel und Nagelkleber (testen, ob er noch in Ordnung ist!)
evtl. Nagellack zum Ausbessern (oder Klarlack gegen Laufmaschen)Kamm
Haarnadeln/Bobby Pins
Haarspray
Taschentücher
Tampons/Binden
Pflaster/Blasenpflaster
Schuhputzzeug
Sonnencreme
Anti-Mücken-Lotion und Anti-Stich-Salbe
Medikamente (Kopfschmerztabletten, Allergietabletten)
Traubenzucker
Regenschirm
kleines Nähset
Fleckenspray
Ersatzunterwäsche
Ersatzstrümpfe/-strumpfhose
Ersatz-Oberhemd
bequeme Ersatzschuhe

Dieser “Koffer” sollte jederzeit gut (und schnell) erreichbar sein!

Gut vorbereitet für den großen Tag: Ablauf gemeinsam durchgehen

Unser Tipp zum Abschluss:
Geht den gesamten Ablauf noch einmal gemeinsam von A bis Z durch, besonders, wenn ihr keinen professionellen Hochzeitsplaner an eurer Seite habt. So seid ihr für euren großen Tag noch besser gerüstet und könnt ihm entspannt entgegensehen.